Wir selbst haben teilweise Nachwuchs und standen schon vor der Frage, wie man Babybrei kocht und welche Babybrei Rezepte es gibt. Die Recherche gestaltet sich nicht so einfach, wie man erwartet. Um dir die Suche zu erleichtern, haben wir übersichtlich unser angesammeltes Wissen und unsere Erfahrungen inklusive Rezepten für Babybrei in diesem Beitrag zusammengetragen. Wir entfernen uns mit diesem Artikel also von den üblichen Themen rund ums Kochen für die Großen und haben eine kurze Anleitung fürs Kochen für die Kleinen verfasst.
Ab wann führt man Beikost ein?
Generell gilt, dass Stillen in den ersten Lebensmonaten die beste Ernährung für Babys ist. Dies hat verschiedene Gründe: Zum einen ist Muttermilch auf Grund der Inhaltsstoffe leicht verdaulich. Zum anderen stärkt sie das Immunsystem und beugt Krankheiten wie Diabetes Typ 2 vor (Details hierzu beim BMEL). Daraus resultiert die Empfehlung der WHO und der Nationalen Stillkommission, Säuglinge mindestens bis zum 6. Monat zu stillen bzw. ersatzweise mit Muttermilchersatzprodukten zu ernähren.
Beikost sollte laut der Nationalen Stillkommission zur Allergieprävention und auf Grund eines steigenden Nährstoffbedarfs frühestens ab dem 5. Lebensmonat bzw. spätestens ab dem 7. Lebensmonat eingeführt werden. Wann der beste Zeitpunkt ist, ist von Kind zu Kind unterschiedlich und sollte bei Unsicherheit mit dem Kinderarzt besprochen werden. Wichtig ist auch, dass die Einführung von Beikost nicht dem Abstillen gleichkommt. Säuglinge sollten auch nach Einführung von Beikost nach Möglichkeit weiter gestillt werden.
Wir haben Beikost beispielsweise ab dem 6. Monat eingeführt und uns entschieden diese (vorrangig) selbst zuzubereiten – natürlich mit Ausnahmen wie beispielsweise im Urlaub. Signale, dass ein Baby bereit für Beikost ist, können beispielsweise sein, dass es aufrecht sitzen kann und dass der Reflex, die Zunge raus zu strecken zurück geht. Auch Interesse am Essen der „Großen“ kann ein Signal sein.
Für ein Baby geeignete Lebensmittel
Ein Baby bzw. Säugling nimmt rund fünf Mahlzeiten pro Tag zu sich. Dabei kann „Mahlzeit“ je nach Alter des Kindes bedeuten, dass es gestillt wird, dass es einen Brei (Mittags-, Abend- & Nachmittagsbrei) erhält oder dass es (später) eine Brot- oder Zwischenmahlzeit zu sich nimmt.
Geeignete Lebensmittel sind Gemüse, Obst, Brot, Getreideflocken, Reis, Kartoffeln und Hülsenfrüchte. Ebenfalls geeignet, aber etwas weniger häufig zu füttern, sind Fleisch, Fisch und Milch. Für Babys ungeeignet sind Lebensmittel mit sehr hohem Fettgehalt oder Zucker. Tabu ist für ein Baby im ersten Lebensjahr zudem Honig.
Babybrei Rezepte: Welchen Brei darf ein Baby ab wann essen?
Bei der Einführung von Beikost gibt es verschiedene Stufen. Wann der richtige Zeitpunkt für die Einführung eines Breis ist, hängt individuell vom Baby ab:
- Einführung eines Mittagbreis ab dem 4.-6. Monat: Dieser Brei kann ein reiner Gemüsebrei, ein Kartoffel-Gemüse-Brei oder ein Kartoffel-Gemüse-Fleisch-Brei sein. Ab dem 9. bis 11. Monat kann der Brei je nach Kind durch das ungewürzte Mittagessen der Familie ersetzt werden. Wichtig ist dabei, dass die Mahlzeiten nicht zu fettig oder gewürzt sind. Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass sie keine verschluckbaren, festen Stücke enthält (wie Nüsse oder Gemüsestücke).
- Einführung eines Milch-Getreide-Breis ab dem 5.-7. Monat: Der Milch-Getreide-Brei basiert wie der Name sagt auf Voll- oder Säuglingsmilch, Getreideflocken und etwas Obstsaft oder -muß. Er wird abends als letzte Mahlzeit gegeben. Auch dieser Brei kann zum Ende des ersten Lebensjahres durch Familienkost, in diesem Fall eine Brotmahlzeit ersetzt werden.
- Einführung eines Getreide-Obst-Breis ab dem 6.-8. Monat: Der Getreide-Obst-Brei wird nachmittags als Zwischenmahlzeit gefüttert. Ab Einführung von Familienkost kann er durch Zwischenmahlzeiten wie Obst ersetzt werden.
Mehr Informationen finden sich beim Forschungsdepartment Kinderernährung der Uniklinik Bochum oder bei der Deutschen Apotheker Zeitung.
Babybrei Rezepte
Im folgenden Abschnitt haben wir 5 Rezepte für Babybrei zusammengestellt – für jeden der oben beschriebenen drei Breitypen (Kartoffel-Fleisch-Gemüse-Brei, Milch-Getreide-Brei und Getreide-Obst-Brei). Die Mengenangaben beziehen sich je Rezept auf eine Portion. Da du den Brei vermutlich vorkochen und einfrieren möchtest, kannst du die Mengen entsprechend hochrechnen.
Tipps fürs das spätere Einfrieren des Babybreis:
Das Einfrieren von vorgekochtem Babybrei ist praktisch, um nicht zu häufig kochen zu müssen. Die folgenden Tipps lohnen sich dabei, zu beachten:
- Aufgetauter Brei sollte nicht länger als 1 Tag im Kühlschrank gelagert werden
- Durch das Beschriften der Becher mit Datum und der Art des Breis hat man stets im Blick, was noch auf Vorrat liegt
- Rapsöl und Obstsaft sollten erst nach dem Auftauen hinzugeben werden.
- Statt Saft kann Obstmus zum Brei gegeben werden. Dieser lässt sich simpel vorkochen und ebenfalls einfrieren
- Fleisch lässt sich sehr gut in Eiswürfel-Formen portionieren und einfrieren
- Der Brei sollte nach dem Kochen schnell herunter gekühlt werden (z. B. im Wasserbad), damit sich keine Keime bilden
- Es gibt Becher zum Einfrieren von Babybrei. Wir haben gute Erfahrungen mit denen von Avent gemacht. Hier kannst du den aktuellen Preis der Becher bei Amazon prüfen: Avent Aufbewahrungsbecher*
Babybrei Rezepte: Gemüse-Brei
In den ersten Wochen der Brei-Einführung gab es für die Kleinen lediglich einen Gemüsebrei. Gute Erfahrungen haben wir mit Möhren- bzw. Karottenbrei und mit Kürbisbrei (z. B. Hokkaido) gemacht.
Die Zutaten für eine Portion:
- 160 Gramm (geschältes) Gemüse (z. B. Möhre, Kürbis, Pastinake)
- 1 EL raffiniertes Rapsöl
- 40 Gramm Obstsaft oder -mus, z. B. Bio-Apfeldirektsaft
Vor dem Einfrieren:
- Gemüse waschen und in kleine Stücke schneiden (1×1 cm).
- Mit 40 ml Wasser in einem Topf 12-15 Minuten leicht dünsten.
- Leicht abkühlen lassen und pürieren.
- Auf die Gefrierbecher verteilen und einfrieren.
Nach dem Auftauen:
- Rapsöl und Obstmus oder -saft zu dem Brei hinzugeben und beim Aufwärmen unterrühren.
- Füttern 😉
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Babybrei Rezepte: Gemüse-Kartoffelbrei
Das Verhältnis der Zutaten des Grundrezepts für Gemüse-Kartoffelbrei ist immer gleich. Die Gemüsesorte kannst du variieren, um deinem Kind viele Geschmacksrichtungen näher zu bringen:
- 100 Gramm (geschältes) Gemüse (z. B. Möhren, Pastinaken, Kürbis oder Brokkoli)
- 50 Gramm geschälte Kartoffeln
- Bis zu 1 EL raffiniertes Rapsöl
- 40 Gramm Obstsaft oder -muß
Vor dem Einfrieren:
- Gemüse und Kartoffeln waschen, Kartoffeln schälen und Augen großzügig ausschneiden.
- Gemüse und Kartoffeln in kleine Stücke schneiden (1×1 cm).
- Die Stücke mit 50 ml Wasser in einem Topf 12-15 Minuten leicht kochen.
- Leicht abkühlen lassen und pürieren.
- Auf die Gefrierbecher verteilen und einfrieren.
Nach dem Auftauen:
- Rapsöl und Obstmus oder -saft zu dem Brei hinzugeben und beim Aufwärmen unterrühren.
- Füttern 😉
Babybrei Rezepte: Gemüse-Kartoffel-Fleisch-Brei
Der Gemüse-Kartoffel-Brei mit Fleisch lässt sich auf zwei Arten zubereiten: Entweder wird das Fleisch direkt mitgekocht oder man bereitet den Gemüse-Kartoffel-Brei wie oben beschrieben zu und kocht das Fleisch separat vor. Wir haben uns für letztere Variante entschieden, da Babys nicht jeden Tag Fleisch essen sollen. Das Fleisch wird dabei in Wasser gekocht, püriert und zum Beispiel in einer Eiswürfelform eingefroren.
- Mageres Bio-Fleisch (z. B. 200 Gramm Rinder-Filet) klein schneiden. Achte bei der Verarbeitung von Fleisch stets auf Hygiene, damit keine Keime in der Küche und dem Essen verteilt werden. Tipps findest du hier.
- Gib die Fleischwürfel in einen kleinen Topf
- Gieße Wasser hinzu, bis das Fleisch fast bedeckt ist
- 15 Minuten köcheln lassen
- Leicht abkühlen lassen und pürieren
- Schnell herunterkühlen (z. B. im Wasserbad) und in Eiswürfelform
Nach dem Auftauen gibst du circa zwei Mal pro Woche vor dem Erwärmen anfangs 20 Gramm, nach dem 7. Monat 30 Gramm Fleischbrei zum Brei hinzu.
Babybrei Rezept Milch-Getreide-Brei
Der Milch-Getreide-Brei wird wie oben beschrieben nach dem Gemüse-Brei eingeführt. Er wird abends gefüttert. Wie beim Gemüsebrei sind die Mengenverhältnisse stets gleich, während die Zutaten (mit Ausnahme der Milch) variiert werden können:
- 200 ml Vollmilch oder Säuglingsmilch
- 20 Gramm Vollkorn-Getreideflocken (z. B. Schmelzflocken)
- 20 Gramm Obstsaft oder Obstmus (z. B. Bio-Apfelsaft, Birnenmus, zerdrückte Banane)
Arbeitsschritte:
- Milch in einen kleinen Topf geben
- Schmelzflocken unterrühren und kurz aufkochen
- Topf bei Seite stellen und unter gelegentlichem Rühren abkühlen lassen
- Obstsaft oder -mus unterrühren
- Fertig 😉
Babybrei Rezept Getreide-Obst-Brei
Der Nachmittagsbrei (oben unter Punkt 3 beschrieben) wird zwischen dem 6. und dem 8. Monat eingeführt. Die Zutaten dieses Rezeptes können auch bei diesem Babybrei variiert werden – lediglich die Mengenverhältnisse bleiben gleich:
- 20 Gramm Vollkorn-Getreideflocken
- 90 Gramm Wasser
- 100 Gramm Obstmus
- 1 TL Rapsöl
Arbeitsschritte:
- Flocken mit Wasser in einen kleinen Topf geben und aufkochen
- Topf bei Seite stellen und unter gelegentlichem Rühren abkühlen lassen
- Obstsaft oder -mus unterrühren
- Fertig 😉
Wie viel muss ein Baby trinken?
Sobald Beikost eingeführt und weniger gestillt wird bzw. das Baby weniger Fläschchen erhält, steigt auch der Flüssigkeitsbedarf des Babys. Ab dem 10. Monat wird empfohlen, zusätzlich 200 ml Flüssigkeit pro Tag zu trinken zu geben. Im Idealfall trinkt das Baby Wasser. Dieses kann im ersten Lebensjahr abgekocht werden, um eventuelle Keime im Wasser abzutöten. Bei guter Wasserqualität kann auf das Abkochen verzichtet werden. Man sollte das Wasser jedoch ein paar Sekunden laufen lassen, bis möglicherweise abgestandenes Restwasser abgelaufen ist.
- Der Nitratgehalt sollte nicht 50 mg pro Liter überschreiten. Wie hoch die Werte im Leitungswasser sind, kann beim zuständigen Wasserversorger nachgeprüft werden.
- Bei alten Leitungen sollte überprüft werden, ob der Bleigehalt im Wasser Grenzwerte übersteigt
- Auch ungesüßten Kräuter- oder Früchtetee darf das Baby trinken.
Weitere Informationen finden sich bei der Verbraucherzentrale und der Deutschen Apotheker Zeitung.